Klinik Hohe Mark: Einflüsse von Religiosität und Vergebung auf die psychische Gesundheit.

(Oberursel/Klinik Hohe Mark) Judith Lindner, Psychologische Psychotherapeutin und Mitarbeiterin der Klinik Hohe Mark, schrieb ihre wissenschaftliche Abschlussarbeit zum christlichen Kern-Thema Vergebung. Erschienen in der Reihe „Wege zum Menschen“, Zeitschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln, 68. Jahrgang, Heft 4 Juli/August 2016.

Schon die Umstände der Anmeldung des Themas dieser Arbeit an der Psychologischen Fakultät der Freien Universität Berlin haben gezeigt, dass der jungen Therapeutin ein schöner Erfolg gelungen ist. Nämlich die Verortung eines christlichen Kern-Themas in den wissenschaftlichen Diskurs einer säkularen Universität.
Dank der engagierten Unterstützung von Prof. Dr. phil. Michael Utsch, Referent der Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin, wurde die Arbeit zugelassen. Die EZW ist die zentrale wissenschaftliche Studien-, Dokumentations-, Auskunfts- und Beratungsstelle der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die religiösen und weltanschaulichen Strömungen der Gegenwart.

Inhaltlich wird der Artikel redaktionell wie folgt zusammengefasst: Die Bedeutsamkeit von Vergebung und Religiosität für die psychische Gesundheit wird vor dem Hintergrund des bisherigen Forschungsstandes dargelegt und einen Überblick über spezifische religiöse Dimensionen gegeben, die in einem positiven Zusammenhang mit Vergebung stehen. Darauf aufbauend wird eine Studie zum Thema, mit über 700 Studierenden aus ganz Deutschland vorgestellt.

In der Tat ist es der Autorin gelungen, einen guten Überblick über die verschiedenen Forschungsarbeiten zum Thema Vergebung zu ermöglichen. Dabei wird immer ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem emotional-seelischen Akt der Vergebung und der individuellen Qualität psychischer Gesundheit diskutiert.
Im Blick auf die ihre eigene Studie schreibt Lindner dazu: „Die Analyse der Daten ergab, dass tatsächliche Vergebung mit mehr Wohlbefinden einhergeht!“ (S. 369).
Interessant dabei ist die Auswahl der Probanden in Gruppen von je ein Drittel nicht-religiöse, religiöse und hochreligiöse (christliche) Studenten.
Die letztere Gruppe zeichnet sich durch höhere Vergebungsbereitschaft aus, und kann diese auch besser umsetzen. Offensichtlich sei: „Christen fällt es leichter zu vergeben!“.
Bei dieser Gruppe zeige sich dann auch ein höherer Grad psychischer Gesundheit. Von daher hat das Thema Vergebung, so Lindner, eine echte Relevanz für die allgemeine therapeutische Praxis und die Schnittstelle zwischen Glaube und Psychologie ist von großer Bedeutsamkeit.

Der Artikel ist – mit Dank an den Verlag Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG/Göttingen – zum Download verfügbar. Hier >>>

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