Am 6. Juni 2000 wurde die Tagesklinik an der Friedberger Landstraße 52 in Frankfurt eröffnet. Seit einem Vierteljahrhundert bietet sie Menschen mit psychischen Erkrankungen eine teilstationäre Therapiemöglichkeit. Dazu gehören auch eine umfassende Diagnostik der psychischen, sozialen und körperlichen Probleme und medikamentöse Behandlung sowie Einzel- und Gruppenpsychotherapie. Abgerundet wird das Angebot durch eine intensive pflegerische Begleitung und Kunst- und Bewegungstherapie. Als Schnittstelle zwischen Klinik und Alltag ermöglicht die Tagesklinik, dass Beziehungen zum familiären und sozialen Umfeld erhalten bleiben oder neu aufgebaut werden können.
Mit einem Symposium im Haus am Dom wurde nun das 25-jährige Bestehen der Tagesklinik gefeiert. Über 100 Gäste waren dabei. Anke Berger-Schmitt, Geschäftsführerin der DGD Klinik Hohe Mark, begrüßte die Gäste und blickte zurück auf die Geschichte der Tagesklinik: „In diesen 25 Jahren hat sich viel bewegt, in der Psychiatrie, in Frankfurt, und sicher auch in uns selbst. Die Anforderungen sind gestiegen, psychische Erkrankungen nehmen zu und die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen waren und sind nicht immer einfach. Aber eines ist gleich geblieben, das große Engagement und die Herzenswärme unseres Teams in der Tagesklinik.“
In ihrem Grußwort dankte Dr. Renate Sterzel, Stadträtin und Mitglied des Magistrats der Stadt Frankfurt, im Namen der Stadt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Tagesklinik für ihre Arbeit: „25 Jahre Tagesklinik der DGD Klinik Hohe Mark, das ist auch eine Frankfurter Erfolgsgeschichte“.
Hubertus Jaeger, Kaufmännischer Vorstand der DGD Stiftung und Geschäftsführer der DGD Stiftung gGmbH, gratulierte ebenfalls und erinnerte an die Herausforderungen in der Entstehungszeit der Tagesklinik, die die Gründung im Rückblick mutig erscheinen lassen: „Die medizinische Versorgung war schon damals gut, aber die Finanzierung war eine Katastrophe“, blickte Jaeger zurück. „Aber der Geist von Glauben, Liebe und Hoffnung hat das Team von Anfang an begleitet, hier wird nicht nur therapiert, sondern auch zusammen gelacht und geweint. So ist die Klinik fester Bestandteil der gemeindepsychiatrischen Versorgung in Frankfurt geworden.“
Dr. Gerhard Sütfels, seit 2024 verantwortlicher Chefarzt der Tagesklinik, erinnerte sich an seine erste Begegnung mit dem Team: „Ich erlebte da gleich die hohe Professionalität und vorbildliche Zusammenarbeit.“ Und er fügte schmunzelnd hinzu: „Als Chefarzt beschlich mich das seltene Gefühl, dass ich da besser nicht stören sollte.“ Im Anschluss blickte Dr. Andreas Richter auf die Geschichte der Einrichtung zurück. Er ist der verantwortliche Oberarzt und war von erster Stunde an bei der Tagesklinik dabei. „Die Räume in der Friedberger Landstraße waren zuvor eine Bekleidungsfabrik, sodass große Umbaumaßnahmen nötig waren. Schließlich war es dann so weit und mit einem knallgelben VW-Bus wurde ein Teil der Grundeinrichtung der Tagesklinik von Oberursel nach Frankfurt gebracht“, erinnerte sich Richter. „Gemäß dem biblischen Motto des Propheten Jeremia, dass wir der Stadt Bestes suchen sollen, haben wir das Haus als besonders offenen Ort konzipiert, mit vielen Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Das Konzept der Klinik wurde gut angenommen und es wird bis heute ständig weiterentwickelt.“ Richter führte den Gästen der Jubiläumsfeier aber auch die herausfordernden Zeiten der Tagesklinik vor Augen, etwa als es während der Corona-Pandemie besonders schwierig war, die Klinik überhaupt geöffnet zu halten.
Im fachlichen Teil des Symposiums referierte zunächst Dr. med. Herald Hopf, Leiter der Tagesklinik Waldfriede und der Psychosomatischen Privatklinik Nikolassee in Berlin, über Ursprungsidee, Vorteile und Herausforderungen von psychiatrischen Tageskliniken in der heutigen Gesundheitslandschaft. Den fachlichen Teil beschloss Dr. Henning Freund. Er war in der Anfangsphase der Tagesklinik 13 Jahre lang ihr psychologischer Leiter und ist heute als Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis tätig. Zudem ist er seit vielen Jahren Hochschullehrer für Religionspsychologie, was auch zu seinem Thema des Abends passte: „Religionssensible Ansätze in Psychiatrie und Psychotherapie“. Freund stellte Forschungsergebnisse vor, die zeigen, dass bei vielen Patientinnen und Patienten die Einbeziehung von Kultur, Religion und Spiritualität ein wichtiger Faktor für den Erfolg von therapeutischen Maßnahmen ist. Hier sind, so Freund, bei Therapeutinnen und Therapeuten mehr religionssensible Kompetenzen gefragt, zu denen etwa Wissen über Religionen und Fertigkeiten des therapeutischen Arbeitens mit religiösen Menschen gehören.
Die Tagesklinik der DGD Klinik Hohe Mark in Frankfurt
Die Tagesklinik bietet heute 20 tagesklinische Behandlungsplätze und ist montags bis freitags von 8:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Das Behandlungsspektrum umfasst Depressionen und bipolare Störungen, Angst- und Zwangserkrankungen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen sowie psychosomatische Erkrankungen. Jährlich werden rund 120 Patientinnen und Patienten teilstationär behandelt.
Die DGD Klinik Hohe Mark
Die Tagesklinik Frankfurt ist Teil der DGD Klinik Hohe Mark gGmbH, einer christlich ausgerichteten gemeinnützigen Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Suchtmedizin. Unter dem Motto „Fachlich kompetent – christlich engagiert – herzlich zugewandt“ arbeiten fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten in Oberursel und Frankfurt am Main. Als therapeutische Begleitung wird den Patientinnen und Patienten unter dem Motto „Mehr als Medizin“ auch ein besonderer Rahmen geboten. Dazu gehören Angebote wie Gottesdienste, Seelsorge, Fachvorträge und Konzerte.
Über die DGD Stiftung
Die DGD Stiftung mit ihrer Holding in Marburg ist ein Verbund diakonischer Gesundheitseinrichtungen. Dazu zählen Krankenhäuser, Rehakliniken, Medizinische Versorgungszentren (MVZ), Senioreneinrichtungen sowie eine Pflegeschule. Insgesamt arbeiten mehr als 3.300 Menschen für die Organisation. Die DGD Stiftung ist Mitglied im Diakonischen Werk Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V. Sie gehört zur Diakonie Deutschland und zum Gnadauer Gemeinschaftsverband. „DGD“ steht für Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband.
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